Knackende Gelenke
Interessante wissenschaftliche Artikel sind oft nicht in der medizinischen Fachpresse zu finden, sondern abseits davon. Nature, Spektrum der Wissenschaft, New Scientist oder La Recherche behandeln häufig Themen, die für unsere klinische Arbeit Relevantes zu bieten haben. So auch im März 2014, als im Spektrum der Wissenschaft ein amüsanter Artikel unter der Überschrift „Lass knacken!“ zu lesen war (Quelle).
H. Joachim Schlichting geht dabei auf die Phänomene ein, die beim Knacken lassen der Fingergelenke auftreten. Durch Kavitation kommt es zum Frei werden von in den Flüssigkeiten gelösten Gasen – im Organismus in der Regel vor allem O2 und CO2. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass unmittelbar danach die Gelenkflächen einen größeren Abstand zueinander haben (Quelle).
Das ist für manualmedizinische Belange eine interessante Überlegung, da sich die so ‚befreiten‘ Gelenkpartner zumindest eine Zeit lang besser gegeneinander bewegen lassen. Castellanos et al gehen davon aus, dass diese vermehrte Gelnkbeweglichkeit knapp eine halbe Stunde anhält – wobei sie das an Fingergelenken massen, was nicht unbedingt 1:1 auf die wirbelsäulennahen Strukturen übertragbar sein dürfte.