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H. Biedermann
Literaturliste & Kongreßbeiträge (Auswahl)

Statische Probleme

Für Information Betroffener und um die Relevanz der Haltungs- Symmetrie zusammenzufassen, hier ein kleiner Text, der die Problematik auf den Punkt bringt (Schuhausgleich2303). Für den Profi ist eher die Asymmetrie der Taille relevant; den Patienten selber fällt oft als erstes die Unterschiedlichkeit der Schulterkonturen auf, die auch eine Vielzahl anderer Ursachen haben kann.

Im Wesentlichen ist die Unterscheidung zwischen reiner Beinlängendifferenz (Schuhausgleich reicht meist) und Beckenausgangs- Asymmetrie (Schuhausgleich und um die Sitzhaltung kümmern) wichtig. Man kann probieren, aber sauberer ist eine radiologische Analyse.

Eine Option bei Beckenausgangs- Schiefheit ist ein Sattelstuhl (siehe panabo.de), eine andere ein Sitzkissen an der ’niedrigeren‘ Seite. Wie hoch, hängt von der Stuhlpolsterung ab, das muß man ausprobieren.

Übrigens ist es nicht richtig, daß man allein durch betrachten u/o untersuchen solch eine Asymmetrie ausreichend präzise erfassen kann.Man wundert sich immer wieder, wie gerade gut trainierte Patienten – Sportler, Polizisten oder Soldaten – eine solch intensive Schulung der Haltemuskeln erfahren haben, daß sie sich ‚geradezerren‘. Sie können aber durchaus Schmerzen haben, z.T. auch nicht im Kreuz, sondern eher am Schultergürtel oder gar im Trigeminalen, will sagen der Kau-Kieferregion.  Wenn die Wirbel zwar skoliosiert, aber rotiert sind, sieht man die Dornfortsätze +- da, ‚wo sie hingehören‘, aber man wundert sich nicht selten wie sehr dies durch ihre Drehung verursacht ist. Ein Beispiel ist der Rücken der Patientin re.

Unter der Skoliosierung rotierte LWS

Das Röntgenbild zeigt ein LBH- Röntgenbild einer ähnlichen Patientin. Die Schiefheit der Beckenausgangsebene ist viel massiver wie die – falsch mittige – Dornfortsatzlinie vermuten ließe. An den Veränderungen der Symphyse ist deutlich, wie lange zumindest die Initialphase dieser Beschwerden gewesen sein muß, bis sich die knöchernen Strukturen so angepaßt haben. Wobei nicht sicher ist, daß das schon jahrelang zu Beschwerden geführt hat und wahrscheinlich zu Anfang Geburts- traumatisch war.

Der Zusammenhang zwischen lumbaler Statik und einem Irritationsmoment im Zahn- Kieferbereich ist klinisch enorm relevant, und hier ist noch Vieles im Dunkeln; doch dieses Thema ist ein weites Feld, und einen eigenen Platz wert.

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